Kalatora (Arbatos-Zyklus)
Kalatora ist eine Nation im Westen des Drachenzahngebirges. Sie wird von der Hauptstadt Kalados aus vom Jäger regiert, der als Verkörperung des Gottes der Jagd, Tuemal, gilt. Nach dem Tod des alten Jägers wählt der dreißigköpfige Olgankan aus seiner Mitte den Nachfolger. Durch die Wahl wird ein gewöhnlicher Sterblicher zum irdischen Aspekt eines unsterblichen Gottes. Der ehemalige Olgan verliert seinen Besitz. Die Hälfte geht an seinen Erben und die andere Hälfte wird unter den übrigen neunundzwanzig Olganen aufgeteilt. Darüber hinaus ist der Erbe des Jägers nicht wählbar für die drei folgenden Jäger-Wahlen.
Der Jäger stützt sich auf die Tuemal-Priesterschaft, die einen Staat im Staat bilden mit einem eigenen militärischen Arm, der sogenannten Faust, und weitläufigen Ländereien, die unabhängig von Olganen sind.
Magie wird in Kalatora gefürchtet und Magier sind geächtet. Das verhindert aber nicht, dass sowohl die Olgane, die Priesterschaft und sogar reiche Kalatoraner Magier als Sklaven halten, da ihnen bewusst ist, dass Kalatora ohne den Einsatz von Magiern auf den Schlachtfeldern den von Magiern beherrschten Nationen hoffnungslos unterlegen wäre. Die Magier-Sklaven werden von klein auf dazu erzogen, ihren unbegabten Herren aufs Wort zu folgen. Lehnt sich einmal einer der Sklaven gegen seinen Herrn auf, wird er geblendet und nur noch zur Zucht genutzt oder wenn er einer schwachen Blutlinie entstammt, einfach getötet.
Der kalatoranische Glaubenssatz, dass Magier keine echten Menschen, sondern dämonische Ausgeburten aus dem Reich Odoths sind, führte in der frühen kalatoranischen Geschichte schnell zu blutigen Konflikten mit dem Waldland Elivar, das von Magiern beherrscht wird. Es gelang Kalatora nicht, Elivar zu unterwerfen, versklavte aber immer wieder Magier aus Elivar. Später versuchte Kalatora auch, Magier in Morwindel zu ernten, was wiederum der Auslöser für die Feindschaft zwischen beiden Nationen wurde.
Der Jäger ist auch nomineller Oberbefehlshaber aller kalatoranischen Armeen, aber es kam in der langen kalatoranischen Geschichte erst dreimal vor, dass tatsächlich der Jäger Armeen ins Feld führte. Dieses Privileg hat normalerweise der kommandierende General der Standhaften, der etwa achttausend Mann starken Leibwache des Jägers. Die Standhaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie sogar noch fanatischer sind als die Priesterwachen, der militärische Arm der Tuemal-Priesterschaft, und ihren Namen zu Recht tragen. Es ist nicht bekannt, dass Standhafte jemals einen Schritt Boden ohne Kampf preisgegeben hätten. Schlachten, an denen Einheiten der Standhaften beteiligt sind, stechen alleine durch die wahnsinnig hohen Verluste beider Seiten ins Auge. Da die Standhaften bis zu Sieg oder Tod kämpfen, inspirieren sie durch ihr Beispiel häufig auch die übrigen beteiligten kalatoranischen Truppen und Zusammenstöße, die eigentlich nach einigen Pfeilsalven und einigen Dutzend Toten enden würden, kosten einige tausend Leben.