Kaylisia (Arbatos-Zyklus)
Kaylisia ist die jüngste Nation des Nordens. Das Gebiet des heutigen Kaylisias war immer schon sehr dünn besiedelt, aber im Laufe der Zeit entstanden entlang der Handelsrouten zwischen Barkas und den Pässen über das Drachenzahngebirge zunächst kleine Handelsposten, aus denen sich dann erste Städte im Re’iki-Tal entwickelten. Phaetos gelang es, einen Teil des heutigen Kaylisias zu erobern, doch Tel Karid, Kaylisias größte Stadt, leistete unter der Führung einiger Magier erfolgreich Widerstand. Daraufhin wurde Tel Karid zur Keimzelle Kaylisias und etwa 800 n. A. hatte Kaylisia fast alle Gebiete unter Kontrolle, die es auch im Jahr 992 n. A. beansprucht. Da das Land von magisch begabten Adligen beherrscht wurde, betrachtete Kalatora es als Bedrohung und 867 n. A. überfiel Kalatora unterstützt durch Phaetos, Nargos, Barkas und Elivar das neutrale Kaylisia. Alle Gebiete westlich des Re’iki fielen innerhalb weniger Wochen an die Angreifer und im Herbst 867 n. A. kontrollierte Kaylysia nur noch einige befestigte Städte im Re’iki-Tal und einen Landstreifen entlang der Küste bis zum Südpass.
In Morwindel betrachtete man die Situation in Kaylysia mit einiger Besorgnis, da man nicht glaubte, dass Kalatora die günstige Situation, mit dem Großteil seiner militärischen Macht sozusagen an der Türschwelle Ragards zu stehen, ungenutzt verstreichen lassen würde. Deshalb bot man Kaylisia an, es zu unterstützen. Kaylisia nahm das Angebot natürlich an. Zunächst versuchte Morwindel, den Kaylisia-Konflikt auf diplomatischem Weg zu lösen, scheiterte aber. Die morwindellischen Gesandten wurden von Kalatora hingerichtet und Kalatora versuchte, noch vor Wintereinbruch durch die Pässe des Drachenzahngebirges zu stoßen, was bei Sternenpass und Perswag auch gelang. Die durchgebrochenen Armeen strömten ins Salak-Tal und verwüsteten weite Teile Ragards. Da es Kalatora und seinen Verbündeten aber nicht gelang, auch den Südpass oder wenigstens Hafenstädte in Kaylisia zu erobern, schränkten Versorgungsprobleme die in Ragard isolierten Armeen so weit ein, dass Morwindel und Shar gemeinsam eine blutige Winterkampagne durch Ragard führten und die kalatoranischen Invasoren vernichteten. 868 n. A. konnten die mit dem Rücken zur Wand stehenden kaylisischen Truppen durch frische Verbände aus Ragard, Dorgan, Shar und Morwindel verstärkt werden und Teile der besetzten kaylisischen Gebiete zurückerobern. In den folgenden achtzehn Jahren bluteten die Armeen beider Seiten in den Pässen übers Drachenzahngebirge, vor allem aber auf dem Boden Kaylisias aus. 887 n. A. erstarrten die Frontlinien und 888 n. A. schlossen die Kriegsparteien schließlich Frieden.
Kaylisia verdankt sein Überleben der morwindellischen Intervention und kopiert seitdem Morwindel. Wie Morwindel wird auch Kaylisia von einem Hohen Rat regiert, wie Morwindel existieren in Kaylisia unabhängige, freie Städte und wie Morwindel verfügt Kaylisia auch über eine stehende, nur der Gesamtheit des Rates verpflichtete Armee. Deswegen betrachtet man in Kalatora Kaylisia auch voller Verachtung als eine morwindellische Kolonie.