Schöpfung von Arbatos (14)
Werkor war wieder auf den Beinen, wirkte jedoch ein wenig unsicher. Das gehörnte Wesen und Werkor umkreisten sich langsam. Das gab Heuris Zeit. Er suchte nach etwas, mit dem er die Kette zerstören oder öffnen konnte. Sein Blick fiel wieder auf Werkor. Wenn jemand die Macht und Kraft besaß, Sibitas Ketten zu sprengen, dann war es Werkor. Heuris schluckte. Das bedeutete, dass er die Bestie ablenken musste.
Auf dem Boden lagen genug faustgroße Steine. Heuris sammelte einige, entfernte sich ein gutes Stück von Sibita und begann, das Wesen mit Steinen zu bewerfen.
Weder Odoth noch der Dämon waren Widerstand gewohnt und so drehte sich das Wesen zu Heuris und bewege sich auf ihn zu. Werkor wollte die Bestie angreifen, als Heuris den Kopf schüttelte und auf Sibita deutete. Werkor nickte und lief zu seiner Gefährtin. Beim Anblick der Ketten loderte seine Wut wieder auf. Er ergriff jede der fünf Ketten und zerriss sie einfach.
Heuris warf weiter mit seinen Steinen auf die Bestie, die ihm langsam aber sicher immer näher kam. Hätte er gewusst, wo der Ausgang dieser Höhle sich befand, dann wäre er dorthin gelaufen, aber in die gewaltige Kaverne mündeten so viele Gänge, dass es sogar für ihn aussichtslos war, auf gut Glück in einen von ihnen zu laufen in der Hoffnung, er führe zum Ausgang.
Sibita fiel Werkor dankbar in die Arme, doch als er versuchte, sie hochzuheben, um sie in Sicherheit zu bringen, wehre sie sich und deutete zu einer Nische in der Wand. In der Nische stand eine Wiege und in der Wiege bewegte sich ein kleiner, etwa einjähriger Junge, der glucksend mit einigen Holzklötzen spielte. Der Kleine hielt den Kopf schief und grinste Werkor frech an. Das Kind hatte Sibitas Augen. Werkor war noch nie in seinem Leben so wütend. Er hob die Hand und wollte das Kind umbringen, dich Sibita hielt ihn auf. Sie erklärte ihm mit gebrochener Stimme, dass diese Bestie, die Heuris verfolgte, niemand anderes als ihr Bruder Odoth war. Irgendetwas hatte von ihm Besitz ergriffen und ihn dazu gezwungen, Sibita gefangenzuhalten und zu missbrauchen. Sibita war schwanger geworden. Doch sie war überzeugt, dass das Kind unschuldig war und viel von Odoth und ihr selbst in sich trug. Sie hatte den Kleinen Padus genannt. Odoth war wahrscheinlich verloren, doch Padus, ihr gemeinsames Kind, konnte noch gerettet werden. Sie lächelte Werkor zu. Er konnte den Kleinen ohnehin unmöglich töten, da Padus ohne jeden Zweifel ein unsterblicher Gott war.