Innenansichten eines Autors
Heute einmal etwas Persönlicheres.
Das Schreiben eines Buchs hat für mich eine verstörende Ähnlichkeit zu einer Lebensabschnittspartnerschaft. (gibt’s dieses Wort überhaupt?)
Anfangs ist alles neu, jeder Tag ist aufregend und man kann nicht genug von seinem Partner bekommen. Beim Buch darf man sich ständig über neue Charaktere, neue Ort und neue Handlungsstränge freuen.
Dann schleicht sich irgendwann Routine ein, die Beziehung erfordert ein gewisses Maß an Arbeit. Plottet man, dann sind die Handlungsstränge weitgehend festgelegt. Man hakt Punkt um Punkt ab und nähert sich dem Finale. Verzichtet man auf einen Plot, gibt es noch ab und zu einen Rückfall in Phase eins, doch sie werden immer seltener, je näher man dem Ende kommt.
Schließlich kommt der Zeitpunkt, den man ab Eintritt in die zweite Phase immer schon gefürchtet hat. Man kennt das Ende und sieht es auch kommen. Entscheidet man sich zu kämpfen oder akzeptiert man das Unausweichliche und geht auf Distanz? Hier liegt der Vorteil beim Buch, da es ziemlich unsinnig wäre, ein Manuskript kurz vorm großen Finale beiseite zu legen. Aber zumindest in meinem Fall erfordert es recht viel Kraft, mich zu überwinden, ein Buch tatsächlich zu Ende zu bringen.
Denn ich weiß ja, wie es ausgeht. 😉