Schöpfung von Arbatos (9)

Schöpfung von Arbatos (9)

Katida unterstützte Dorwaris Forderung zusammen mit ihren jüngeren Kindern Chillon und Besadi. Ardwene überlegte eine Weile bevor sie schließlich Werkors Vorschlag befürwortete. Auch Odoth teilte Werkors vorsichtigeren Standpunkt. Der Junge war zwar sein Enkel und Odoth hatte lange genug unter den Arbat gelebt, um sie zu respektieren, doch er wusste auch um die Unterschiede zwischen Arbat und unsterblichen Göttern. Da die übrigen Götter sich nicht einigen konnten, beschloss Usil den Jungen zu beobachten und – zumindest vorerst – am Leben zu lassen. Tuemal hatte für die Entscheidungen nichts als ein Achselzucken übrig und verschwand wieder in der Wildnis von Arbatos. Besonders Tuemals Geschwister Chillon und Besadi hatten keinerlei Verständnis für die Gleichgültigkeit ihres älteren Bruders. Nachdem Katida ihrem Enkel den Namen Heuris gegeben hatte, zogen Chillon und Besadi den Jungen groß. Außer Tuemal beobachteten alle Götter neugierig, wie Heuris sich entwickelte. Keiner von ihnen gab es zu, aber alle fragten sich, ob der Kleine, der seine göttlichen Verwandten allesamt um den Finger wickelte, sobald er sie frech angrinste, sterblich oder unsterblich war.
Während die Aufmerksamkeit der meisten Götter auf dem heranwachsenden Heuris ruhte, beschäftigte Odoth sich noch intensiver mit der Schöpfung seines Vaters. Er erforschte Arbatos, sogar die Bereiche der Welt, in denen Usil die ersten Dämonen erschaffen hatte und wo die mächtigsten von ihnen Usil und Ardwene unterlegen waren. Odoth hatte sich schon lange gefragt, wie es den Dämonen gelingen konnte, sogar Usil zu trotzen, wo doch alles andere auf Arbatos dem Willen des Schöpfergottes unterworfen war. Eigentlich hätten die Dämonen, gleichgültig mit wie viel Macht Usil sie bei ihrer Schöpfung ausgestattet hatte, in dem Moment sterben müssen, in dem Usil sie loswerden wollte. Im Laufe seiner Nachforschungen erkannte Odoth, dass es den Dämonen irgendwie gelungen war, aus der Zerstörung von Usils Werken Kraft zu schöpfen. Seine Neugier war geweckt und ohne das Wissen seines Vaters oder eines der anderen Götter begann er, in den Höhlen der Dämonen zu experimentieren.

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