Schöpfung von Arbatos (7)

Schöpfung von Arbatos (7)

Als Katida die Zwillinge Besadi und Chillon zur Welt brachte, begannen die Arbat in ihr mehr zu sehen als die Essenz der Verführung. Obwohl sie nichts von ihrer Anziehungskraft verlor, verehrten die Arbat sie nicht mehr nur als Göttin der Liebe, sondern auch als Göttin der Fruchtbarkeit und des Haushalts. Tuemal, der älteste Sohn von Katida und Odoth, entwickelte sich vom wilden Kind zu einem noch wilderen Mann, der nichts so sehr schätzte wie die Jagd und es oft bedauerte, sich niemals mit wahrhaft gefährlichen Kreaturen wie den vernichteten Dämonen messen zu können. Es war unausweichlich, dass die Arbat zu Tuemal um Jagdglück beteten.

Tuemals jüngerer Bruder Chillon war auf seine Art nicht weniger wild, doch ihn faszinierte nicht die Gefahr beim Jagen, sondern die Unvorhersehbarkeit des Meeres. Für Chillon gab es nichts Aufregenderes, als mit einem zerbrechlichen Schiff in einen Sturm hinein zu segeln. Nur wenige Arbat lebten an den Küsten, aber sie erkannten in Chillon eine verwandte Seele. Wie der junge Gott liebten sie die Unberechenbarkeit der See, die sie an einem Tag friedlich und glatt mit den Früchten des Meeres belohnte, nur um am nächsten Tag vom Wind aufgepeitscht mit haushohen Wellen versuchte, die Klippen einzureißen. Chillon wurde für die See-Arbat zum Meeresgott und für die übrigen zum Sturmgott.
Seine Zwillingsschwester Besadi war ebenso hübsch wie ihre Mutter, aber distanzierter. Sie wurde zu Usils Liebling, da sie zwar wie er selbst die Welt Arbatos schätzte, aber sich im Gegensatz zu den meisten der übrigen Götter weniger als Bestandteil der Welt sah, sondern eher als Beobachter. Besadi brachte den Arbat bei, in der Welt mehr zu sehen als ihre Heimat, die sie mit der wachsenden Familie der Götter teilten. Sie zeigte ihnen, dass alles, was sie mit ihren Händen herstellten, nicht nur ein Werkzeug oder Hilfsmittel sein konnte. Sie ermutigte die Arbat, Gegenstände zu erschaffen, die keinen Zweck erfüllten und bereicherte damit ihr Leben. Die Arbat begannen damit, Kunstwerke zu schaffen, verzierten die Kultstätten, an denen sie die Götter verehrten mit Reliefs oder Skulpturen. Besadi verklärte man zur Göttin der Kunst und ihre Tempel und Stätten ließen die der anderen Götter ärmlich erscheinen.

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